Green roofing

Lebendige Dächer

Megastädte entstehen in rasendem Tempo und wandeln das Stadtbild: Beton und Glas verdrängen Grünflächen und ländliches Umland. Innovative Ideen für Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind gefragt. Pflanzen auf Dächern und Fassaden können dabei Erstaunliches leisten! Vliesstoffe von Freudenberg Performance Materials sorgen dafür, dass Gebäude und Flora geschützt bleiben.

Städte versprechen bessere Lebensqualität, attraktivere Arbeitsplätze und ein breiteres Kultur- und Bildungsangebot. Weltweit nutzen daher immer mehr Menschen die Chancen, die sich ihnen in Städten bieten. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt laut Vereinten Nationen inzwischen bereits in einem städtischen Umfeld. Bis 2050 werden es sogar 70 Prozent sein. Sogenannte Megastädte entstehen und beherbergen schon heute – vor allem in Asien – Millionen von Menschen.

Einwohner aktuell: Tokio: 38 Millionen, Neu-Delhi: 25 Millionen, Shanghai: 23 Millionen Einwohner

Zum Vergleich New York: 8,5 Millionen, Berlin: 3,5 Millionen, Paris: 2,2 Millionen, Mailand: 1,3 Millionen

Durch die entstehenden Wohnungen geht jedoch immer mehr Grünfläche verloren. Grün, das für eine gesunde Luftqualität dringend erforderlich wäre, denn weltweit kämpfen vor allem Megastädte gegen eine zunehmende Belastung der Luft mit Schadstoffen. Hinzu kommen Probleme wie Feinstaub und Überhitzung. Städteplaner suchen händeringend nach Lösungen, das Stadtwachstum umweltverträglich aufzufangen.

Pflanzen als Luftreiniger

Pflanzen nehmen Kohlendioxid auf und geben Sauerstoff ab und erhöhen so den Sauerstoffgehalt der Luft. Aber nicht nur das: Pflanzen bauen Giftstoffe ab, reinigen die Luft von Chemikalien und tragen so erheblich zu einer verbesserten Luftqualität bei. Immer mehr Städteplaner und Architekten denken daher verstärkt darüber nach, Pflanzen in größeren Mengen auf Dächer und Fassaden zu holen, um die Luftverschmutzung aufzuhalten.

„Mit sogenannten Green Roofs können wir die Luftqualität deutlich verbessern. Zusätzlich tragen die Pflanzen zusammen mit dem richtigen Untergrund zu einer Verbesserung des Schall- und Wärmeschutzes bei.“

Cristina Deponti, Architektin, Mailand, Italien
Green roofing

Wettbewerbsentwurf von Cristina Deponti für ein umfangreiches Dachbegrünungskonzept in Mailand.

Deponti arbeitet als Architektin in Mailand und hat dort bereits an einigen Projekten dieser Art gearbeitet. Unter anderem nahm sie mit dem Entwurf eines Schrebergarten-Konzepts für Mailänder Dächer an einem Wettbewerb teil. Aber nicht nur die Begrünung von Dächern sondern auch von ganzen Fassaden liegt im Trend und setzt sich immer stärker durch.

Mit dem Bosco Verticale, den 110 und 80 Meter hohen bepflanzten Zwillingstürmen, hat Deponti seit 2014 täglich das weltweit wohl berühmteste Beispiel einer Fassadenbegrünung vor Augen.

Bosco Verticale

Bosco Verticale im Zentrum von Mailand, Italien

Die auf den Terrassen und Balkonen stehenden 900 Bäume und 2000 Pflanzen des Bosco Verticale in Mailand ergeben zusammen eine Waldfläche von rund 7000 Quadratmetern, was der Größe eines Fußballfelds entspricht.

Damit die Begrünung tatsächlich funktioniert, muss das Gebäude vor Nässe geschützt und gleichzeitig die Versorgung der Pflanze mit wichtigen Nährstoffen sichergestellt werden. Mit einem entsprechenden Untergrund kombiniert, lassen sich auch Schallschutz und Gebäudeisolierung verbessern.

„Durch spezielle Materialien, die als Untergrund für die Begrünung genutzt werden, lässt sich bemerkenswert viel Energie einsparen. Die Bewohner eines Hauses werden dann im Winter vor Kälte und im Sommer vor Hitze geschützt. Zusätzlich dringen weniger Geräusche durch.“

Cristina Deponti, Architektin, Mailand, Italien
Green roofing

Der richtige Untergrund

Wasserdichte Bitumenmembrane sorgen dafür, dass Nässe, Substrat und Wurzeln da bleiben, wo sie hingehören, nämlich außerhalb des Gebäudes. Freudenberg Performance Materials liefert hierfür das passende Hochleistungsvlies. Der glasfaserverstärkte Polyestervliesstoff wird aus recycelten PET-Flaschen hergestellt und dient als Trägermaterial für Bitumenbahnen. Diese bilden die Basis für eine dauerhafte Dachbegrünung. Darüber folgen Lagen aus Isoliermaterial sowie Drainagen und das Nährsubstrat

Roofing Construction

PET-Flaschen werden bei Freudenberg Performance Materials recycelt. Es ist der wichtigste Rohstoff, um einen Vliesstoff herzustellen, der als Trägermaterial für wasserdichte Bitumenbahnen genutzt oder als Schall- und Wärmeisolierung eingesetzt wird.

Begrünung hebt das Lebensgefühl

„Der Blick aus einem Fenster auf etwas Grünes hat nachweislich eine positive Wirkung auf uns“, bestätigt auch Prof. Dr. Riklef Rambow vom Fachgebiet Architekturkommunikation des Karlsruher Instituts für Technologie. Rambow beschäftigt sich intensiv mit Architekturpsychologie und dem Zusammenspiel von Mensch, Gebäude und Pflanze. So kann ein grünes Umfeld in gewissem Maße bei der Genesung Kranker helfen, wie die Studie des texanischen Architekturprofessors Roger Ulrich von 1984 zeigt. Ulrich wies nach, dass die Patientengruppe, die kurz nach einer OP auf Bäume schauen durfte, schneller gesund wurde als eine vergleichbare Gruppe, deren Blick lediglich auf Häuserwände fiel. Die Studie bildete den Auftakt zu einer ganzen Reihe ähnlicher Untersuchungen mit gleichem Ergebnis.

Auch das Mikroklima eines Gebäudes profitiert von einer „grünen Hülle“. Im Sommer schützt die Bepflanzung Räume und Innenhöfe vor einer zu starken Erwärmung und ersetzt durch natürliche Wasserverdunstung die Klimaanlage. Außerdem verbessert sie die Luftqualität, schützt vor Lärm und im Winter vor Kälte. Der umweltschonende Anbau von Obst und Gemüse auf dem eigenen Dach könnte angesichts schrumpfender Anbauflächen zukünftig noch stärker an Bedeutung gewinnen

„Die jungen Architekten sind in ihren Ideen und Entwürfen für eine innovative und nachhaltige Stadtbegrünung sehr viel offener und experimentierfreudiger als die ältere Generation“, fügt Rambow hinzu. „Wir dürfen also auf zukünftige Entwürfe und auf mögliche positive Entwicklungen in Großstädten gespannt sein.“

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